Was ist Ökostrom?

Was ist Ökostrom?

Nicht erst seit der Klimadebatte und den Freitagsprotesten ist die Frage nach Ökostrom gestiegen. Vielleicht haben auch Sie sich schon mit dem Thema beschäftigt, doch sind allgemein unsicher, wie »öko Ökostrom ist«? Das ist verständlich, immerhin helfen Ihnen Siegel nur dann weiter, wenn Sie sich informieren und das Label »Ökostrom« hat definitiv viele Facetten. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen die Hintergründe und zeigen, dass es auch günstigen Ökostrom gibt.

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Ökostrom? Wie jetzt?

Ein Stromanbieter unterhält ein eigenes Wasser- oder Windkraftwerk und bietet Ökostrom an. Ein Stromanbieter zahlt in einen Fonds für nachhaltige Energien ein und bietet Ökostrom an. Ein Stromanbieter nutzt Atomkraftwerke und einige Solaranlagen – und er bietet Ökostrom an.

Wem gebührt das Ökostromlabel Ihrer Ansicht nach? Wahrscheinlich tippen auch Sie auf den Anbieter mit Wasserwerk oder Windrädern, immerhin ist dieser Strom nun tatsächlich nachhaltig entstanden und von der konventionellen Seite so weit entfernt, wie die Sonne zur Solaranlage. Die Antwort ist aber tatsächlich, dass alles drei Beispiele unter den Ökostrom fallen können. Es gibt bis heute eine echte Problematik:

  • Ungeschützter Begriff – Ökostrom an sich ist keine geschätzte Bezeichnung. Für Sie als Verbraucher ist auch kein echter Unterschied zu erkennen, denn während der Markenschriftzug auf Ihren Turnschuhen beim gefälschten Schuh eventuell anders aussieht, kommt auch beim »falschen« Ökostrom Saft aus der Steckdose.
  • Deals – besonders bis 2016 gab es noch die Möglichkeit für Produzenten neuerbarer Energien Zertifikate an andere Stromanbieter zu verkaufen. Das Kohlekraftwerk könnte so auch »grün« funktionieren. Nach der Gesetzesänderung wurde dies verkompliziert. Die durch das Gesetz erfolgte Umstellung von RECS-Zertifikaten auf das EECS-GoO-System löst das Problem allerdings nicht. Zwar wird die Nachhaltigkeit des Produzenten tatsächlich geprüft, die je Kilowattstunde ausgegebenen Zertifikate können aber weiterhin verkauft werden.
  • Labeldschungel – tatsächlich verzichten etliche rein ökologische Stromerzeuger auf ein Label oder Siegel, weil es längst zu einem Wirrwarr gekommen ist. Da eben der Begriff Ökostrom an sich kein schützenswerter Begriff ist, konnten in der Vergangenheit tatsächlich Unternehmen Ökostrom anbieten, obwohl sie jährlich nur einen gewissen Betrag in Projekte investierten.

Glücklicherweise zeigt sich auf dem Strommarkt, dass sich der Markt selbst aussiebt. Viele der Fake-Ökostromtarife sind längst verschwunden, auch, weil Verbraucher und Verbraucherschützer gegen das Gebaren vorgingen. Wenn Sie ein Rindersteak bestellen, möchten sie auch kein Putensteak auf dem Teller sehen.

Wodurch zeichnet sich Ökostrom aus?

Der Bezug von Ökostrom ist absolut sinnvoll, da die Bestellung die Förderung steigert. Allerdings kommt an Ihrer heimischen Steckdose natürlich nur Strom an – egal ob nachhaltig oder konventionell. Das macht allerdings nichts, denn durch den Abschluss eines Vertrags über Ökostrom werden eben die Faktoren gefördert, die den Ökostrom auch ausmachen:

  • Nachhaltigkeit – echter Ökostrom stammt aus einer nachhaltigen Förderung. Solaranlagen, Windkraftanlagen, aber auch Wasserkraftwerke sind das Nonplusultra. Sehr wichtig ist aber auch der nachhaltige Umgang der Unternehmen, denn dieser fließt mit in die wertvollsten Siegel ein. Ein Unternehmen, welches zwar ein Wasserkraftwerk unterhält, aber selbst absolut nicht nachhaltig handelt, senkt den Wert des Ökostroms.
  • Förderung – über den Ökostrom sollen auch weitere nachhaltige Projekte und Möglichkeiten der Gewinnung erneuerbarer Energien gefördert werden. Dies kann wiederum verschieden aussehen, denn ein Unternehmen braucht nicht unbedingt in die Vergrößerung seiner Anlagen investieren, es kann auch die Aufforstung von Wäldern vorantreiben.

Die Nachhaltigkeit auf allen Ebenen steht bei echtem Ökostrom im Vordergrund. Nun zählen auch die Mitarbeiter des Betriebs, immerhin beginnt Nachhaltigkeit beim Umgang mit dem eigenen Personal. Sehr häufig spielen jedoch Förderungen, Investitionen und auch Forschungen eine tragende Rolle.

Woran erkennen Sie Ökostrom?

Wenn Sie im Vergleich nach Ökostrom suchen, ist es immer ratsam, sich die Gütesiegel und Zertifikate anzuschauen. Im Vergleich erhalten Sie darüber hinaus ein Schaubild, zu welchen Anteil der Strom dieses Tarifs aus nachhaltiger Förderung stammt. Aber welche Siegel sollten Sie kennen?

  • Grüner Strom Label - das Label wurde im Jahr 1998 von Verbraucherschutzverbänden, Umwelt- und Naturverbänden gegründet. Es soll den Strommarkt transparenter gestalten. Einzig Anbieter, beziehungsweise Tarife, deren Stromquelle aus erneuerbaren Energien stammen und naturverträglich sind, werden dieses Siegel erhalten.
  • Ok-Power-Label - dieses Label ist weit verbreitet und stammt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalens. Das Label wird für die Tarife vergeben, die einen positiven Beitrag zur Energiewende leisten. Problem: Der Beitrag kann auch durch die Förderung Bildungsmaßnahmen rund um die Energiewende geleistet werden. Die genutzten Anlagen für die Stromgewinnung müssen den ökologischen Mindeststandard aufweisen. Das Siegel bietet somit einen Mehrwert für die Umwelt, wenn auch die Förderung nicht direkt mit der Stromgewinnung im Zusammenhang stehen muss.
  • TÜV Süd EE01/EE02 - beide Siegel besagen, dass der Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen stammt und der Ausbau gestützt wird. Beim EE01-Siegel müssen wenigstens 30 Prozent des Stroms aus Anlagen stammen, die noch nicht älter als 36 Monate sind, beim EE02-Siegel ist eine Zeitgleichheit zwischen Erzeugung und Verbrauch notwendig.
  • TÜV Nord CERT - das Zertifikat »Geprüfter Ökostrom« wird nur Anbietern vergeben, die den Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützen. Nachvollziehbarkeit und Transparenz gegenüber den Verbrauchern sind notwendig. Der Strom im Tarif muss zudem zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen, wobei wenigstens ein Drittel der zur Gewinnung genutzten Anlagen jünger als sechs Jahre sein muss. Ist dies nicht möglich, muss ein festgesetzter Betrag in die Schaffung neuer Anlagen investiert werden.  

Einen günstigen Ökostrom-Tarif finden

Vielleicht finden Sie den Markt an Stromtarifen generell schon unübersichtlich. Damit haben Sie sogar recht, denn es gibt unzählige Tarife und Anbieter. Doch wie sollen Sie nun auch noch nach Ökostrom-Angeboten suchen?

Unser Vergleich der Stromanbieter nimmt Ihnen dieses Problem ab. Sie können nämlich die Ergebnisse perfekt nach Ihren Vorstellungen filtern lassen. Klicken Sie »nur Ökostrom« an, wenn Sie gar nicht an konventionellen Tarifen interessiert sind. Oder nutzen Sie die Auswahl »Ökostrom und konventionell«. Auf diesem Weg können Sie leicht vergleichen, wie sich Ökostromtarife gegenüber den herkömmlichen Tarifen schlagen.

In der Übersicht des Vergleichs wird Ihnen übrigens bei jedem Tarif angezeigt, ob es sich um Ökostrom oder nicht handelt. In den Tarifdetails haben Sie zudem die Möglichkeit einzusehen, welche Quellen genutzt werden.

Probieren Sie unseren Vergleich einfach einmal aus und finden Sie Ökostrom, der zu Ihnen passt, ohne Ihren Geldbeutel großartig zu belasten.

Stromanbieter wechseln:

Den Stromanbieter zu wechseln, kann sich durchaus lohnen. Auf dem deutschen Markt gibt es immer mehr Stromanbieter, die sich mit günstigen Tarifen gegenseitig unterbieten. Wer immer die aktuellen Stromanbieter vergleicht und oft wechselt, sichert sich den günstigsten Strompreis.

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