Stromanbieter ohne Bonitätsprüfung

Stromanbieter ohne Bonitätsprüfung

Der liberale Strommarkt in Deutschland hat einen großen Vorteil. Als Verbraucher können Sie sich Ihren Stromanbieter selbst aussuchen. Doch während Liberalismus durchaus problematisch sein kann, bleiben Sie in diesem Fall auch bei einer schlechten Bonität nicht auf der Strecke. Die Versorgung mit Energie ist ein Grundrecht, sodass Sie zumindest der jeweilige Grundversorger immer mit Strom beliefern muss. Doch auch andere Stromanbieter ermöglichen Verträge ohne Bonitätsprüfung. Was Sie dafür tun müssen, zeigt dieser Artikel.

Stromvergleich powerd by Verivox

Ohne Schufa zum Stromvertrag?

Wir möchten nicht lügen, daher legen wir auch nicht unsere Hände ins Feuer und behaupten, dass die Schufa nie abgefragt wird. Die sogenannte Bonitätsprüfung bei der Schufa funktioniert heute voll automatisch. Wenn Sie beispielsweise auf Rechnung kaufen, prüft der Verkäufer in Minutenschnelle Ihre Bonität und bestätigt Ihre Bestellung. Dieser Vorgang läuft auch bei Stromverträgen. Fakt ist aber:

  • Gewichtung – die Bonitätsprüfung wird bei einigen Stromanbietern weniger stark gewichtet. Sofern Ihr sogenannter Score nicht »unterirdisch« ist und darauf schließen lässt, dass Sie keinerlei Verpflichtungen nachkommen, geht der Antrag durch.
  • Freie Entscheidung – mit der Ausnahme des jeweiligen Grundversorgers obliegt es jedem Stromanbieter selbst, Ihnen ohne Bonitätsprüfung einen Vertrag zu geben oder nicht. Es kann mitunter sein, dass Ihnen Ihr Wunschvertrag abgelehnt wird oder dass Sie auf eine andere Zahlweise hingewiesen werden.

Ohne einen Stromvertrag stehen Sie jedoch auch bei einer schlechten Bonitätsauskunft nicht da. Sie können immer Tarife und Anbieter miteinander vergleichen und Ihre Anfrage stellen.

Den Stromanbieter ohne gute Bonitätsprüfung wechseln

Auch wenn Sie schon wissen, dass Ihre Bonitätsprüfung keinen Traumwert ausgibt, sollten Sie sich niemals scheuen, den Stromanbieter zu wechseln. Immerhin kommt ein günstiger Tarif Ihrer finanziellen Situation zugute. Wichtig ist, dass Sie den Grundversorger immer im Hinterkopf behalten, denn er sichert Sie im Notfall immer ab. Sollten Sie Ihren bisherigen Vertrag kündigen, doch bei Ihrem Wunschanbieter würde – eventuell auch nachträglich – kein Vertrag zustande kommen, so werden Sie über den Grundtarif weiterhin mit Strom versorgt.

Sie sollten allerdings immer versuchen, den Grundtarif nicht zu nutzen. Dieser ist immer teurer, denn eigentlich erst er zur reinen Überbrückung gedacht und stellt mitunter sicher, dass während des Hausbaus Energie zur Verfügung steht. Als Dauerlösung ist er Ihre schlechteste Lösung.

Und wie wechseln Sie den Stromanbieter ohne Bonitätsprüfung? Nun, lassen Sie die Schufa jetzt einfach aus dem Spiel. Sie müssen nur:

  • Vertragsende ermitteln – bringen Sie das Vertragsende Ihres jetzigen Stromvertrags in Erfahrung und schauen Sie nach, wann Sie spätestens kündigen müssen.
  • Verbrauch ermitteln – ermitteln Sie Ihren Jahresstromverbrauch. Diesen können Sie auch aus den letzten Jahresabrechnungen ersehen. Notfalls können Sie den geschätzten Verbrauch über die Auswahlfelder im Vergleich benennen, wobei diese Werte nur geschätzt sind und oft höher liegen.
  • Vergleich starten – nun geben Sie Ihren Jahresverbrauch und Ihre Postleitzahl ein und beginnen mit dem Vergleich. Die Bonitätsprüfung ist dafür ohnehin unerheblich. Sie erhalten eine Übersicht mit zu Ihnen passenden Tarifen, die preislich sortiert sind.

Jetzt schauen Sie sich die Tarife an. Achten Sie auf Bonuszahlungen, auf die Laufzeiten und auch auf die Kündigungsmodalitäten. Haben Sie einen Tarif nach Ihrem Geschmack gefunden, fragen Sie einfach einen Vertrag zum gewünschten Datum an. Sollte eine Bonitätsprüfung durch den Stromanbieter durchgeführt werden, wird das nun geschehen. In der Regel wissen Sie schon nach kurzer Zeit, ob Sie angenommen werden.

Die Chancen über die Zahlung erhöhen

Grundsätzlich sollten Sie bei kleinen und unbekannten Stromanbietern niemals die Jahressumme im Voraus bezahlen. Trotzdem können Sie Ihre Chancen auf einen neuen Stromanbieter ohne gute Bonitätsprüfung erhöhen, wenn Sie im Voraus zahlen. Oft ist das ohnehin gängig:

  • Monatliche Abschläge – bei einigen Verträgen werden diese im Voraus entrichtet. Es gibt auch besondere Modelle, die fast schon dem Prepaid-Tarif gleichen, denn bei diesen laden Sie tatsächlich über den vorab gezahlten Abschlag Ihr Stromguthaben auf. Diese Verträge werden jedoch eher selten und eher im privaten Gespräch angeboten und sind für Personen gedacht, bei denen ein enormes Zahlungsausfallrisiko besteht.
  • Kaution – es gibt auch die Möglichkeit, den Wunschtarif zu erhalten, indem eine Kaution bezahlt wird. Ähnlich wie bei der Mietkaution hinterlegen Sie zu Vertragsbeginn einen Betrag beim Anbieter, der im Ernstfall die Kosten absichert.

An und für sich sind Stromverträge übrigens eine gute Wahl, um die Bonitätsprüfung für die Zukunft einfacher zu gestalten. Kommen Sie nämlich einfach Ihren Pflichten nach, fungieren Stromverträge als positive Einträge, die wiederum ihren Score aufwerten.

Welche Stromanbieter sollten Sie meiden?

Suchen Sie ohne gute Bonitätsprüfung nach einem neuen Stromanbieter, so beweist die Bonitätsprüfung bereits, dass Sie zumindest in der Vergangenheit finanzielle Probleme hatten. Viele Menschen sind in schwierigen Lagen dazu gezwungen, nicht nur jeden Cent mehrfach umzudrehen, sondern einige Zahlungen aufzuschieben. Oft werden die Zahlungen beim Stromanbieter nach hinten geschoben, denn bis dieser tätig wird und den Strom tatsächlich sperrt, vergehen meist Monate. In der Zukunft kann sich diese Taktik allerdings nachteilig ausweisen. Sollten Sie schon einmal Probleme mit einem Stromanbieter gehabt haben und nun einen Stromvertrag ohne Bonitätsprüfung suchen, gilt:

  • Unternehmen – verzichten Sie auf eine Anfrage bei Ihrem alten Anbieter. Dieser braucht im Ernstfall keine Bonitätsprüfung durchzuführen, denn Ihr Name ist mit einem Vermerk hinterlegt.
  • Tochterfirmen – bei Stromanbietern ist es nicht so, dass einzig Strom unter den großen Namen angeboten wird. Die meisten Stromanbieter haben Tochterunternehmen oder kauften kleinere Anbieter auf. Schauen Sie beim Vergleichen der Stromanbieter darauf, wer hinter Ihrem Favoriten steckt. Es ist davon auszugehen, dass auch die Tochterfirmen über einstige Verfehlungen Bescheid wissen.
  • Kleinstunternehmen – in der Vergangenheit sind einige Stromanbieter insolvent gegangen. Oft boten sie sehr günstige Preise, Verträge ohne Schufa, Boni und Jahresverträge. Die Kosten sollten für ein Jahr im Voraus bezahlt werden. Da die Betriebe jedoch insolvent wurden, erhielten die Kunden das Geld nie zurück, mussten aber gleichzeitig einen neuen Stromvertrag unterschreiben und bezahlen, damit sie nicht in die Grundversorgung fielen.

Trotz finanzieller Schieflagen und dem Wissen, dass Ihre Bonitätsprüfung schlecht ausfallen würde, sollten Sie niemals unbedacht nach dem letzten Strohhalm greifen. Die Energieversorgung ist ein Grundrecht, Ihr Grundrecht. Die Suche nach dem perfekten Stromanbieter mag vielleicht nicht auf Anhieb klappen, doch versichern wir Ihnen, dass Sie über einen Vergleich einen Anbieter finden werden, der zu Ihnen passt.

Stromanbieter wechseln:

Den Stromanbieter zu wechseln, kann sich durchaus lohnen. Auf dem deutschen Markt gibt es immer mehr Stromanbieter, die sich mit günstigen Tarifen gegenseitig unterbieten. Wer immer die aktuellen Stromanbieter vergleicht und oft wechselt, sichert sich den günstigsten Strompreis.

1